Ziegen gegen Bärenklau!
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde aus dem Kaukasus eine hochwachsende Blütenstaude namens Riesen-Bärenklau als Vorgartenpflanze eingeführt. Damals ahnte man nicht, dass man sich damit ein großes Problem eingehandelt hatte. Andere Pflanzen werden von ihr verdrängt, aber das weitaus größere Problem ist die von ihr ausgehende Gesundheitsgefahr. Sie bildet photo-sensibilisierende Substanzen, die bei Berührungen mit der Haut im Sonnenlicht zu schmerzhaften Verbrennungen führen können. Die zweijährige, wegen der Größe auch Herkulesstaude genannte, Pflanze hat ihre größte toxische Wirkung im zweiten Jahr im Blütenstadium. Es wird daher empfohlen, beim Umgang mit der Pflanze vollständige Schutzkleidung zu tragen. Wanderer sollten einen Bogen um die gefährliche Pflanzenart machen. In Welterod, im Feldseier-Graben, hat sich eine größere Population des unliebsamen Gewächses gebildet. Entlang des Weges haben wir im frühen Wachstum abgemäht und Hinweisschilder weisen auf die außergewöhnliche Gefahr hin.
Durch einen Radiobeitrag erhielten wir den Hinweis, dass die Abweidung im frühen Stadium mit Ziegen oder Schafen dauerhaft eine Ausbreitung eindämmen kann. Karl-Heinz Streicher, passionierter Ziegenhalter aus Welterod, hat sich spontan dazu bereit erklärt, diese Angelegenheit zu übernehmen. Dafür sind wir sehr dankbar! Seit der vergangenen Woche sind die Ziegen mit sichtbarem Erfolg beim Vertilgen der unliebsamen Staude beschäftigt. Die 22 Tiere sorgen mit ihrem Appetit hoffentlich dafür, dass dieses Vorkommen in zwei bis drei Jahren ausgemerzt werden kann. Die Ziegen schauen so, als ob sie sagen wollen: Wir schaffen das! Mit etwas Skepsis behaftet sind wir momentan doch sehr optimistisch eingestellt. Mit der unerwarteten Hilfe der Welteroder Vierbeiner hatten wir schließlich nicht gerechnet.
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